Kunstmühle

Im 1. Obergeschoss befinden sich die Kunstmühle - drei Walzenstühle
Sie sind Nachfolger des Steinmahlganges.

Als Kunstmühle wurden ab dem 19. Jahrhundert Mühlen bezeichnet, die einen (für die damalige Zeit) besonders hohen technischen Standard aufwiesen.
Der Wortbestandteil „Kunst“ bezieht sich dabei nicht auf Kunst im Sinne des Schaffens eines Kunstwerks, sondern auf die Ingenieurskunst, also die Technik.
Maßgeblich für die Auszeichnung als Kunstmühle war oft, dass die alten Mahlgänge mit Mühlsteinen durch moderne Walzenstühle ersetzt wurden.
Damit einher ging oft das Ersetzen der alten Wasserräder durch moderne Turbinen oder die Verwendung von Dampfmaschinen und Elektromotoren zum Antrieb.

Aus den teilweise bis auf das Mittelalter zurückgehenden Handwerksbetrieben wurden so industrielle Kleinunternehmen.

Ein Walzenstuhl ist eine Zerkleinerungsmaschine (Mahlmühle), in der das Mahlgut zwischen rotierenden Walzen aufgebrochen und zerrieben wird.

Das Getreide wird über zwei geriffelte, mit unterschiedlicher Geschwindigkeit gegeneinander laufende Metall oder Porzellanwalzen vermahlen.
Die 3 Walzenstühle sind unterschiedlichen Baujahres, der älteste ist über 100 Jahre alt.
Die Technik des Mahlens über Metallwalzen wurde Ende des 19. Jhdts erfunden, sie wurden elektrisch betrieben.